Saalfeld. Eine Führung von Kindern für Kinder – das haben sich die Schüler der Klasse 7b des Dr.-Max-Näder-Gymnasiums zum Ziel gesetzt. Am 3. Februar beginnt für sie im Friedrich-Fröbel-Museum Bad Blankenburg eine spannende Projektwoche.
In kleinen Arbeitsgruppen werden die Schüler die einzelnen Räume des Museums genau unter die Lupe nehmen und ein Hörspiel erstellen, das anderen Kindern helfen soll, sich in die Zeit des ersten Kindergartens Friedrich Fröbels zurück zu versetzen.
Da der Kindergarten heute, genau wie früher eine große soziale Bedeutung hat, wollen sich die jungen Schüler ein genaueres Bild vom lokalen Museum verschaffen. In diesem Umfang einmalig in Deutschland, gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben und Schaffen des Pädagogen.
Am Montag, 3. Februar, beginnt das Projekt zunächst mit dem Kennenlernen des Museums, seiner Inhalte sowie wichtiger Objekte. Es folgt die Ideenfindung und gemeinsame Entwicklung eines Konzepts für den Kinder-Audioguide.
In diesem Zusammenhang haben die Organisatoren bereits Material vorbereitet, welches sie den Kindern zur Verfügung stellen werden. Dieses beinhaltet u.a. Fachbegriffe zum Thema Hörspiel, wichtige Informationen über Fröbel und das Museum, sowie Hinweise zum Erstellen eines Hörspiels. Nach einer kurzen Führung sollen sich die Schüler in den Räumen genauer umsehen und eigene Fragen notieren. „Was findet ihr spannend, was möchtet ihr selber wissen, wenn ihr im Raum seid?“, so die Organisatoren.
Diese Fragen werden dann anhand des Infomaterials beantwortet; außerdem stehen Museumspädagogin Kathrin Stern und Museumsleiterin Isabel Schamberger zur Verfügung.
Aus all diesen Informationen und Eindrücken wird dann ein Hörspielskript zusammengestellt.
Am Mittwoch soll die Arbeit im Museum abgeschlossen und das Konzept des Abschnittes der jeweiligen Gruppe fertig geschrieben sein. Denn am Donnerstag, 6. Februar, werden die Schüler im Aufnahmestudio des Bürgerradios für den Landkreis Saalfeld Rudolstadt (SRB), mit Hilfe des Medienpädagogen Silvio Müller vom Radio SRB, ihre Ideen aufnehmen und alles selbstständig zusammenschneiden und mit Geräuschen unterlegen.
Am Freitag werden dann die fertigen Ergebnisse im Museum vorgestellt.
Hintergrundinformationen zum Museum:
Der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel
Der Thüringer Pfarrerssohn Friedrich Wilhelm August Fröbel, zog im Jahre 1837 nach Blankenburg, wo er mit der Entwicklung und Herstellung von sogenannten Spielgaben begann.
Am bekanntesten wurden dabei Kugel, Walze und Würfel.
Am 28. Juni 1840 erfolgte dann die Gründung des „Allgemeinen Deutschen Kindergartens“ im Rathaussaal von Blankenburg.
Er war der erste Pädagoge, der die Betreuung und Erziehung von Kindern im Kindergarten mit einem Bildungsanspruch verknüpfte. Sein Konzept des Kindergartens ist bis heute in Kindergärten auf der ganzen Welt verankert.
Damit gehört Friedrich Fröbel zu den Klassikern der Pädagogik der frühen Kindheit.
Museum mit über 100-jähriger Geschichte
Am 28. Juni 1900 wurde in einem feierlichen Akt der Grundstein für das Fröbelhaus auf einem 1700 qm großen, von der Stadt Blankenburg zur Verfügung gestellten, Grundstück gelegt.
Acht Jahre später, am 6. August 1908, erfolgte dann die Einweihung des Fröbelhauses als Kindergarten und Erholungsstätte für Kindergärtnerinnen.
Seit 1982 befindet sich das Friedrich-Fröbel-Museum am authentischen Ort, im "Haus über dem Keller", dem Haus, in dem Friedrich Fröbel 1839 die Spiel- und Beschäftigungsanstalt, seinen späteren Kindergarten, einrichtete.
Im "Haus über dem Keller", unweit des Marktplatzes in Bad Blankenburg, in der Johannisgasse 4, begann die Geschichte des Kindergartens. Das Wort "Kindergarten", das Fröbel 1840 prägte, verschaffte ihm Weltruhm.
Michelle Burckhardt
Auszubildende Presse-und Kulturamt