Rudolstadt. Bei aller Freude über das lang ersehnte Ende des Thüringer Schlösserstreites sehen Landrat Marko Wolfram und Museumsdirektor Dr. Lutz Unbehaun die gestern beschlossene Lösung kritisch. „Wir freuen uns natürlich zu allererst über die insgesamt 200 Millionen Euro Investitionsmittel von Bund und Land und den Erhalt der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Sitz in Rudolstadt. Aber die Festschreibung der Projektmittel für die drei Museen Gotha, Weimar und Altenburg ist für unser Landesmuseum Heidecksburg sehr enttäuschend“, so Landrat Marko Wolfram. „Diese punktuelle Verteilung auf drei Einrichtungen wird der gesamten Mitteldeutschen Residenzkultur nicht gerecht“, so Museumsdirektor Dr. Lutz Unbehaun. „Der Landkreis als Träger des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen, wie der Sicherung, Restaurierung und Digitalisierung der musealen Sammlungen. Mit diesen langfristigen Aufgaben werden wir schlicht allein gelassen“, betont Unbehaun.
Der Bundeshaushaltsausschuss hatte am Donnerstag den Weg frei gemacht für ein insgesamt 200 Millionen Euro starkes Investitionsvolumen von Bund und Land Thüringen. Der bis dato vom Bund geplante Betriebskostenzuschuss bis 2027 wurde zu Projektmitteln umgewandelt, die prioritär auf Gothas Schloss Friedenstein, die Klassik Stiftung Weimar und das Lindenau-Museum in Altenburg aufgeteilt werden. Inwieweit das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg von den je 15 Millionen Euro für 2020 und 2021 profitieren kann bleibt offen.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt