Saalfeld. Anfang Oktober besuchte der Geschäftsführer der Firma Metallbau Fink aus Merseburg, Eberhard Fink, gemeinsam mit seiner Frau Karola die Saalfelder Schlosskapelle. Sein Ziel Aktuelle Bilder eines besonderen Produkts für die eigene Internetseite – nämlich von den vor rund 35 Jahren von Hand gefertigten Kerzenleuchtern, die noch heute zum Beleuchtungskonzept der Kapelle gehören.
1985 hatte die Merseburger Firma, damals noch unter dem Namen Bau& Kunstschlosserei Eberhard Fink, den Auftrag für die Fertigung von zehn Kerzenleuchtern für die Saalfelder Kapelle vom Ministerrat für Kultur bekommen. Es sei „eine Sache für sich, nach so langer Zeit die eigene Arbeit zu sehen“, so Fink beim Termin in Saalfeld. Besonders freue ihn, dass in den Wirren der Wende nichts abhandengekommen ist.
Im Betrieb arbeitet inzwischen auch der Sohn mit, dieses Jahr feiert die selbstständig in der DDR von Eberhard Fink gegründete Firma 40.jähriges Jubiläum.
Die Kerzenleuchter aus Merseburg stellen damit eine neue, vielen bislang unbekannte, Verbindung zwischen Saalfeld und Merseburg dar. Die historisch relevanteste entstand durch die Hochzeit von Herzog Johann Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld mit Sophie Hedwig von Sachsen-Merseburg im Jahre 1680 – der ersten Saalfelder Herzogin.
Die heute bekannteste Verbindung besteht heute durch den bekannten Leipziger Gewandhausorganisten Michael Schönheit, der in Saalfeld seine erfolgreiche Karriere begann. Merseburg gehört für den dortigen Domorganisten zu seinen Hauptwirkungsstätten.
Der später von ihm gegründete Kammerchor der Schlosskapelle tritt noch heute mehrmals im Jahr in der Schlosskapelle auf. Erst am vergangenen Wochenende war das Doppelkonzert in Merseburg und Saalfeld Höhepunkt in beiden Städten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Donnernden Applaus empfing das Ensemble bei den Konzerten sowohl im Merseburger Dom wie auch im Meininger Hof in Saalfeld.
Juliane Haupt
Auszubildende Presse- und Kulturamt