Saalfeld. Der Ausschuss für Bau und Vergabe des Kreistages des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt hat in seiner Sitzung am Mittwochabend grünes Licht für die Sanierung weiterer Kreisstraßen gegeben. Die Aufträge für Bau und Planung haben einen Umfang von gut 500.000 Euro.
So wird an der K128 zwischen Fröbitz und Cordobang ein knapp 500 Meter langer Teilabschnitt zwischen Quittelsdorf und Böhlscheiben grundhaft ausgebaut werden. Im derzeitigen Zustand sind starke Verwerfungen des Asphalts zu verzeichnen. Unter dem vorhandenen Asphalt befinden sich Betonplatten (ehemalige Panzerstraße), welche zwingend ausgebaut werden müssen. Deshalb ist eine Sanierung bzw. Instandsetzung des Asphalts konstruktionsbedingt nicht möglich. Nach dem Ausbau der vorhandenen Betonplatten erfolgt der Neubau der Fahrbahn mit einer Frostschutzschicht sowie Asphalttrag- und Deckschicht, so dass nach Durchführung der Baumaßnahme eine Fahrbahnbreite von 5,50 m zur Verfügung steht.
Im Zuge der öffentlichen Ausschreibung haben sich sieben Bieter am Wettbewerb beteiligt. Die Angebotssummen lagen nach der Prüfung zwischen Brutto 190.000 Euro und 343.000 Euro. Den Zuschlag erhielt ein Thüringer Unternehmen. Als Baubeginn ist der 28. September und als Ausführungsende der Maßnahme der 4. Dezember 2020 vorgesehen. Als Umleitungsstrecke für PKW, sowie landwirtschaftlichen Verkehr und Kleinbusse wird ein nicht klassifizierter Weg genutzt, welcher unmittelbar an der Baustrecke beginnt und direkt über eine Gemeindestraße in die Ortslage Cordobang führt. Der LKW-Verkehr wird über einen landwirtschaftlichen Weg umgeleitet. Somit ist die Erreichbarkeit der Orte Cordobang und Böhlscheiben gewährleistet.
Die zweite Baumaßnahme betrifft die K 168 Landsendorf – Herschdorf. Auch hier weist die Straße
erhebliche Fahrbahnschäden auf. Beginnend in Landsendorf sind auf einem ca. 850 Meter langen Abschnitt und in einem Bereich vor und in der Ortsdurchfahrt Herschdorf Risse, Ausbrüche und Schlaglöcher in erheblichem Umfang vorhanden. Mit den durch das Land bereitgestellten zusätzlichen Investitionsmitteln ist es möglich, diese Maßnahme noch in diesem Jahr auszuführen.
Sie gliedert sich in drei Teilbereiche. So wird der erste Teilbereich in der Ortslage von Landsendorf auf etwa 90 Metern grundhaft ausgebaut, um die Tragfähigkeit zu erneuern und eine funkti-onsfähige Oberflächenentwässerung zu schaffen. Der zweite Teilbereich verläuft außerorts und ist rund 740 Meter lang. Hier ist eine abschnittweise Randverbreiterung vorgesehen. Anschließend wird der vorhandene Oberbau aufgebrochen und eine Verfestigung im Baumischverfahren hergestellt. Die Verfestigung wird mit einer neuen Asphalttrag-und Asphaltdeckschicht im Hocheinbau ergänzt. Im dritten Teilbereich in der Ortslage von Herschdorf ist vorgesehen, auf einer Länge von rund 100 Metern ab Ortseingangsschild die Straße wie in der Ortslage Landsendorf grundhaft auszubauen. Im Zuge der öffentlichen Ausschreibung haben sich vier Bieter am Wettbewerb beteiligt. Die Angebotssummen liegen nach der Prüfung zwischen Brutto 291.000 Euro und 450.000 Euro. Auch hier wurde als wirtschaftlichster Bieter eine Thüringer Firma ermittelt. Als Baubeginn ist der 24. September und als Ausführungsende der 18. Dezember vorgesehen.
Für die K175, Meernacher Straße in Gräfenthal vergab der Ausschuss die Planungsleistungen an ein Saalfelder Planungsbüro. Die Ortsdurchfahrt der K 175 in Gräfenthal soll aufgrund des schlechten baulichen Zustandes in zwei Teilabschnitten instandgesetzt werden. Es ist geplant in den Jahren 2021 und 2022 gemeinsam mit dem Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Saalfeld-Rudolstadt die Straße grundhaft zu erneuern und dabei auch den Abwasserkanal und die Trinkwasserleitung neu zu verlegen. Baubeginn ist im Anschlussbereich der Kreisstraße an die Landesstraße L 1150 (Obere Coburger Straße). Das geplante Bauende befindet sich an der Bebauungsgrenze in Höhe des Grundstückes Meernacher Straße Nr. 50. Die gesamte Baulänge beträgt rund 880 Meter.
Neben dem Ausbau der Straße ist partiell die Erneuerung der nördlichen Ufermauer des Arnsbaches erforderlich, da diese zum Teil die Stützfunktion für die Kreisstraße übernimmt und somit die erforderliche Standsicherheit aufweisen muss. Es ist beabsichtigt, für die Maßnahme eine Förderung entsprechend der „Richtlinie des Freistaates Thüringen zur Förderung von kommunaler Verkehrsinfrastruktur (RL-KVI)“, zu beantragen. Die Fördermittelanmeldung erfolgte am 16. März dieses Jahres. Als Planungsbüro wurde wiederum ein Saalfelder Ingenieurbüro in einer ersten Auftragsstufe mit den Leistungsphasen 1-2 beauftragt. Eine Beauftragung der zweiten Auftragsstufe erfolgt vorerst für die LP 3-4, welche für die Erstellung des Fördermittelantrages beim Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (bis Oktober 2020) notwendig ist.
Schließlich vergab der Ausschuss Planungsleistungen für die K137 Mellenbach-Lichtenhain mit einem Auftragswert von knapp 23.000 Euro. Die Kreisstraße K 137 zwischen Mellenbach und Lichtenhain weist in mehreren Bereichen Hangrutschungen in zum Teil erheblichem Umfang auf. Im Jahr 2016 wurde eine Notsicherung in zwei Teilabschnitten durchgeführt. Darauf erfolgten in den Jahren 2017, 2018 und 2019 grundhafte Instandsetzungen von drei Bereichen. Es ist geplant den restlichen Abschnitt vom Ende des ausgebauten Bereiches bis zum Ortseingang Lich-tenhain auf einer Länge von etwa 650 Metern ebenfalls grundhaft zu erneuern, so dass nach dem Ausbau die Hangrutschungen beseitigt sind und eine Fahrbahnbreite von fünf Metern zur Verfügung steht.
Für die weitere Investplanung und Vorbereitung des Bauvorhabens sind Baugrunduntersuchungen erforderlich. Im Ergebnis dieser ist eine Gündungsberatung mit bautechnischen Empfehlungen notwendig, um hieraus eine Grobkostenermittlung zu erstellen. Nach Vorlage aller Unterlagen kann dann ein entsprechendes Baukonzept entwickelt werden, in welchem je nach Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln der Ausbau des Abschnittes in einem oder zwei Teilabschnitten erfolgen kann. Für die Planungsleistungen liegt ein Angebot von einem Weimarer Ingenieurbüro vor.
Peter Lahann,
Presse- und Kulturamt