Saalfeld. Seit März sind im Regionalverkehr der KomBus GmbH 15 neue Busse mit Gasantrieb im Einsatz. Die 4,5 Millionen Euro teuren Neuanschaffungen sind Teil der Umsetzung einer EU-Richtlinie für den Einsatz sauberer Fahrzeuge. Am Mittwoch, 10. April wurde die neue Busflotte samt Tankstelle mit zwei Zapfsäulen am Betriebshof Saalfeld der Öffentlichkeit vorgestellt. Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele tankte symbolisch den ersten Bus.
KomBus Geschäftsführer Dirk Bergner ließ bei der Begrüßung der Gäste, darunter auch der beiden Landräte Marko Wolfram und Christian Herrgott aus dem Saale-Orla-Kreis, den Fahrplan bis zur Inbetriebnahme Revue passieren. Die EU-Richtlinie verpflichtet Busunternehmen bei öffentlichen Beschaffungen saubere Fahrzeuge anzuschaffen. KomBus habe verschiedene Optionen von Elektrobussen über Wasserstoff bis zum Bio-CNG (Compressed Natural Gas – verdichtetes Biogas) geprüft. Die Wahl fiel schließlich auf die gasbetriebenen Fahrzeuge, zumal KomBus bereits bis 2014 Gas-Busse im Einsatz hatte. Ausschlaggebend waren vor allem die hohen Kosten für die beiden anderen Antriebsmöglichkeiten. Rund 300.000 Euro Stückpreis kosten die neuen Fahrzeuge vom Hersteller Iveco. Elektrobusse hätten das Doppelte gekostet, die Wasserstoffvariante sogar 700.000 Euro.
Die Anschaffung von 13 Bussen wird vom Thüringer Umweltministerium mit je 48.000 Euro gefördert, das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft steuerte je 106.000 Euro für zwei weitere Busse bei. Eine Ausschreibung für 15 weitere Busse dieser Art laufe aktuell, sagte Bergner. Im kommenden Jahr folgen dann nochmals 10 Gasfahrzeuge. „Hier passen Ökonomie und Ökologie zusammen“, sagte Landrat Marko Wolfram bei der Übergabe und dankte der Geschäftsführung für die Umsetzung des Projektes.
Die Firma Ohra Energie GmbH aus Fröttstädt hat die Tankstelle mit zwei Zapfsäulen auf dem Betriebshof Saalfeld eingerichtet und betreibt diese. Alle zwei Tage müssen die Busse die Säulen zum Nachtanken ansteuern. Die Reichweite einer Tankfüllung beträgt rund 600 Kilometer. Die Entscheidung zu Bussen mit Bio-CNG sei ein guter Schritt auf dem Weg zur energetischen Unabhängigkeit in der Region, sagte Umweltminister Stengele.
Bis zu 110 Busse der Fahrzeugflotte von KomBus könnten künftig mit Gasantrieb fahren. Dafür seien weitere Tankstellen wie die in Saalfeld notwendig. Dazu würden weitere Standorte des Unternehmens geprüft, sagte Geschäftsführer Bergner.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt