Saalfeld. Mit Stand Montag, 11. Januar, wurden 100 neue Corona-Infektionen bestätigt. Die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 595. In den Thüringen-Kliniken werden 73 Personen stationär behandelt, sieben weitere auf der Intensivstation. Es wurden sieben weitere Todesfälle gemeldet, insgesamt sind bisher 89 Menschen im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion verstorben. Seit Beginn der Pandemie wurden im Landkreis 2929 positiv auf das Virus getestet. In angeordneter Quarantäne befinden sich 557 Personen, die 7-Tage-Inzidenz des RKI beträgt 531 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Die hohen Fallzahlen sind Auswirkungen der Weihnachts- und Neujahrsfeiertage. Bedingt durch die Schließung von Arztpraxen während dieser Zeit wurde weniger und nach den Feiertagen intensiv aber verzögert getestet. Nach Rücksprache mit Betroffenen haben diese "die Erkältungssymptome" zurückgehalten, bis ihr Hausarzt wieder die Sprechstunde aufgenommen hat. Die Auswirkungen der Ausbrüche in Pflegewohnheimen und besonderen Wohnformen der Behindertenhilfe wirken noch bis ins neue Jahr hinein.
Hinzu kommt, dass sich nur bedingt an die Verordnung der Kontaktvermeidung gehalten wurde. Die Ansteckungsgefahr wird immer noch unterschätzt. Ebenso die Tatsache, dass bereits vor dem Ausbruch von Symptomen eine Übertragungsgefahr besteht. Eine Eindämmung des Infektionsgeschehens in unserem Landkreis kann nur erreicht werden, in dem die Kontaktvermeidung durch jeden Einzelnen gelebt wird, bei der täglichen Arbeit und in der Freizeit. Das Gesundheitsamt erreichen immer wieder Informationen über familiäre Treffen und illegale Feiern.
Während der Feiertage erfolgte nur eine reduzierte Eingabe der Fälle an das RKI durch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Die nachträgliche Falleingabe des Zeitraumes vom 24.12.2020-04.01.2021 führte zur aktuellen Datenlage im hohem Bereich. Die Zahlen sind jedoch trotzdem zu hoch, insbesondere in den Kliniken des Landkreises sind viele Patienten wegen Corona-Infektionen in stationärer Betreuung, von denen einige auch intensivmedizinisch betreut werden müssen.
Das Gesundheitsamt schätzt ein, dass es zu einem Rückgang der Fallzahlen erst in ca. 14 Tagen kommen wird. Gegenwärtig sind bereits 3 Kindergartengruppen aufgrund positiver Fälle im Rahmen der Notbetreuung in Quarantäne gesetzt worden. Mit Zunahme der Kinder in der Notbetreuung der Kindertageseinrichtungen ist ab dem 11.01.2021 mit weiteren Quarantänemaßnahmen zu rechnen.
Das Gesundheitsamt bittet die Betroffenen um Verständnis, wenn nicht sofort ein Anruf nach Befundvorlage erfolgt, da die Aufarbeitung gegenwärtig alle Kräfte bindet. Die Bundeswehr unterstützt nach wie vor mit sechs Mitarbeitern das Gesundheitsamt, vier weitere Soldaten folgen kommende Woche. Zudem wurde dem Gesundheitsamt hausintern zusätzliches Personal zugewiesen.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt