Unterwellenborn. Am 12. Februar fand nach über 10 Jahren wieder einmal für alle Auszubildenden des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt eine Betriebsbesichtigung des Stahlwerks in Unterwellenborn statt. „Wir freuen uns, dass wir unseren Auszubildenden nach langer Zeit wieder die Chance einer solchen Besichtigung in einem der bedeutendsten Unternehmen des Landkreises ermöglichen können.“, so die Ausbildungsleiterin Elisa Slabon. Hierbei wandeln die jungen Frauen und Männer des Landkreises auf den Spuren von Landes- und Bundespolitikern, die sich bereits über die Situation des Stahlwerks aus erster Hand informierten. So hatte beispielsweise der Ostbeauftragte der Bundesregierung und Staatsminister Carsten Schneider im vergangen Jahr dem Betrieb einen Besuch abgestattet und erkundigte sich über den „grünen Stahl“.
Zu Beginn wurden alle Auszubildenden und die Ausbildungsleiter Elisa Slabon und Clemens Wiemer mit Kitteln, Helmen, Gehörschutz und Schutzbrillen ausgestattet. Anschließend teilte sich die Gruppe und ging unter Führung von der Ausbildungsverantwortlichen des Stahlwerks Maren Hopfe und Obermeister Peter Wosnitza auf Besichtigungstour durch verschiedenste Bereiche des Unternehmens. Hierbei sollten die Teilnehmer auf einer Strecke von etwa 4 km, welche zum Teil circa 10 m hoch über dem Bodenniveau entlangführte, einen Einblick in die Prozessschritte der dort hergestellten Stahlträger bekommen.
Zuerst ging es zum Schrottplatz, auf dem sich mit dem Stahlschrott der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Stahlträgern befindet. Danach wurde durch den Schmelz- und Gießbetrieb geführt. Im Schmelzbetrieb wird der Stahlschrott in einem Gleichstrom-Lichtbogenofen für die weitere Bearbeitung bei einer Temperatur von 1.620°C geschmolzen. Im Anschluss kommt die Masse in den Pfannenofen, wo durch die Zugabe von Legierungsstoffen die vom Kunden bestellte Stahlsorte entsteht. Im Gießbetrieb wird der Flüssigstahl zu Vorblöcken gegossen. Die Brennschneidmaschine bringt daraufhin die Blöcke auf die gewünschten Längen. Zum Abschluss bekamen die Auszubildenden einen Einblick in die Walzstraße und Adjustage. Hier werden die vom Kunden gewünschten Stahlträger erzeugt. „Die Werksführung im Stahlwerk war eine gelungene Abwechslung zu unserem Alltag zwischen Berufsschule und Behörde. Es war interessant zu sehen, wie sich der Produktionsablauf eines der größten Unternehmen des Landkreises gestaltet und ich habe daher viele Eindrücke und Informationen von diesem Tag mitnehmen können.“, sagt die Auszubildende Ronja Fritsch.
Celine Bocklitz
Auszubildende im Presse- und Kulturamt
Foto: Ronja Fritsch
Hintergrund der Stahlwerk Thüringen GmbH
Das Unternehmen geht auf die im 19. Jahrhundert gegründete Maxhütte zurück. Seit 2012 gehört der Betrieb zur brasilianischen „Companhia Siderúrgica Nacional (CSN)“. 2023 wurde die MAZET GmbH eine Tochter des Stahlwerks.
Gegenwärtig arbeiten circa 700 Menschen im Stahlwerk Thüringen und jährlich werden hier mehr als 900t Stahl produziert.
„Grüner Stahl“
Carsten Schneider besuchte am 20. Februar 2023 das Stahlwerk und erkundigte sich über den „grünen Stahl“. Denn das Stahlwerk setzt die Green Steel Strategy – zu Deutsch die „Grüne Stahl Strategie“ um und strebt eine klimaneutrale Gestaltung und Entwicklung der zentralen Unternehmensprozesse an. Genauer informiert der Betrieb hierzu auch unter https://www.stahlwerk-thueringen.de/gruener_stahl/ .