Saalfeld. Im Rahmen einer Dienstberatung der Organisatorischen Leiter Rettungsdienst – gerne abgekürzt als „OrgLs“ – im Sachgebiet Rettungsdienst wurde jetzt Uwe Richter verabschiedet. In diesem Zuge hat ihm Landrat Marko Wolfram die höchste Auszeichnung des Brand-und Katastrophenschutzes im Landkreis, das Goldene Rettungskreuz, verliehen. „Menschen wie Sie sind ein Garant, dass wir alle uns sicher und geborgen fühlen können und dass wir im Notfall die medizinische Versorgung erhalten, auf die wir dringend angewiesen sind“, sagt Landrat Marko Wolfram – und dankt damit nicht nur Uwe Richter, sondern dem gesamten OrgL-Team des Landkreises, das zusammen mit dem Sachgebietsleiter Rettungsdienst Markus Wimmer und dem Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Diplom-Mediziner Andreas Venz, einen zuverlässigen Rettungsdienst im Landkreis gewährleistet.
Olaf Neugärtner, als Fachbereichsleiter für Öffentliche Ordnung und Sicherheit im Landratsamt zuständig für den Rettungsdienst, übergab die hohe Auszeichnung. „Sie haben über Jahrzehnte einen außerordentlichen Einsatz für die Menschen im Landkreis gezeigt – dafür danken wir Ihnen herzlich.“
Seit über 25 Jahren, seit dem Jahr 1998, gehört Uwe Richter der Dienst-Gruppe der Organisatorischen-Leiter Rettungsdienst im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt an. Dabei war er von Anfang an maßgeblich am Aufbau der „OrgL–Gruppe“ beteiligt. Der Rettungsassistent und Notfallsanitäter arbeitet seit Mai 1991 hautberuflich im Rettungsdienst der Johanniter Unfallhilfe.
Mit seiner Tätigkeit in der OrgL-Gruppe hat er darüber hinaus viele Stunden seines Lebens investiert. In der OrgL-Gruppe war er besonders als Fahrzeugverantwortlicher tätig.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als OrgL hat Uwe Richter seit 1998 unzählige Einsätze und Übungen mit betreut und geleitet. Geplant und mitabgesichert hat er dabei ebenso Großveranstaltungen im Landkreis - wie etwa den Rudolstädter Extremhindernislauf „Getting Tough“.
Von Beginn an war Uwe Richter als Fachberater Sanität im Krisenstab des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt tätig. Dieser Aufgabe wird er auch nach seinem Ausscheiden aus dem OrgL-Team treu bleiben.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Im Bild bei der Übergabe des Goldenen Rettungskreuzes vor dem Dienstfahrzeug der OrgLs v.li. Markus Wimmer, Leiter Sachgebiet Rettungsdienst, Uwe Richter und Fachbereichsleiter Olaf Neugärtner.
Foto: Bildarchiv Landratsamt Martin Modes
Hintergrund: Die Organisatorischen Leiter Rettungsdienst
Ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst – abgekürzt als „OrgL“, „OrgL RD“ oder „OLRD“ - ist in Deutschland eine Führungskraft bei Großschadenslagen und im Katastrophenschutz für den Bereich Rettungsdienst und Sanitätsdienst. Im Landkreis gibt es mit dem Ausscheiden von Uwe Richter zehn „Orgls“. Der Dienst ist so organisiert, dass rund um die Uhr ein Mitglied des Orgl-Teams zur Verfügung steht – im Rahmen eines jeweils 24-stündigen Bereitschaftsdienst.
Er oder sie übernimmt zusammen mit dem Leitenden Notarzt die organisatorisch-taktische Einsatzleitung für alle Sanitätskräfte, z.B. die Koordination materieller und personeller Ressourcen des Sanitäts- und Rettungsdienstes.
Organisatorische Leiter sind bei den Hilfsorganisationen meist erfahrene Notfallsanitäter und Rettungsassistenten mit einer Zusatzausbildung und mit Zug- oder Verbandsführern zu vergleichen. Für die Bewältigung ihrer Aufgaben sind gute Kenntnisse der regionalen Rettungsdienststrukturen, eine einsatztaktische Ausbildung, Einsatzerfahrung und Führungskompetenz notwendig. Der Organisatorischer Leiter Rettungsdienst arbeitet hierzu eng mit dem Leitenden Notarzt und der Einsatzleitung der Feuerwehr und der Technischen und Örtlichen Einsatzleitung zusammen.
Die Aufgaben des Organisatorischen Leiter Rettungsdienst liegen im organisatorisch-taktischen Bereich und umfassen:
- Feststellung und taktische Beurteilung der Schadenslage aus medizinisch-organisatorischer Sicht. Dabei werden die Art des Schadens, Art der Verletzungen/Erkrankungen, Anzahl Betroffener, Intensität und Ausmaß der Schädigung, Zusatzgefährdungen, Schadensentwicklung, vorhandene Kräfte und Einheiten, medizinische Ausrüstung und Gerät, Transportkapazität erfasst.
- Einrichtung der Kommunikationsverbindungen zwischen Einsatzstelle, Örtlicher Einsatzleitung und Leitstelle,
- Beurteilung, Standortfestlegung und Einrichtung der Behandlungsräume – meist strukturierte Patientenablagen, seltener Behandlungsplätzen bei Mangel an Klinik- oder Transport-Ressourcen
- Organisation der Bereitstellungsräume,
- Leitung des Einsatzes der Sanitätskräfte und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen,
- Transportmanagement: Koordinierung des Transports von Verletzten oder Erkrankten
- Verbindung zur Leitstelle und zur Technischen/Örtlichen Einsatzleitung – insbesondere mit Lagemeldungen und Nachforderungen