Mellenbach-Glasbach. Die Sanierung der 1889 errichteten Katharinenkirche in Mellenbach-Glasbach soll fortgesetzt werden. Der Landkreis unterstützt den nächsten Bauabschnitt mit Denkmalfördermitteln in Höhe von 5.000 Euro. Am Montag besuchte Landrat Marko Wolfram Kirchen- und Gemeindevertreter, um sich über die geplanten Arbeiten zu informieren. Restaurator Knut Krauße stellte die Herausforderungen bei der Sicherung von historischen Putzen vor. Sibylle Puchert berichtete über die bisher erfolgten Sanierungsarbeiten.
Diese hatten mit der jahrelangen Instandsetzung der Eifert-Orgel begonnen. 2017 wurde das Instrument neu geweiht, berichtete Sibylle Puchert, die im 2013 gegründeten Förderverein der Kirche die Sanierungsmaßnahmen betreut. Der Verein folgte damit einer klugen Strategie. Denn Orgelkonzerte locken viele Besucher und ermöglichen Einnahmen für die weiteren Bauabschnitte. So konnte seitdem die gesamte Außenfassade des in Fachwerkbau errichteten Gotteshauses saniert werden. Es folgte der Altarraum im Innern mit seiner eindrucksvollen Wandbemalung.
„Der Putz war marode und musste auf rund vier Quadratmetern abgenommen und wieder befestigt werden“, erklärte Krauße. Die trockenen Sommer hatten die Rissbildung noch verstärkt, da das Fachwerk dadurch stärker arbeitete. Ungeplant mussten dann noch die beiden Buntglasfenster im Altarraum überarbeitet werden, da dort Regen eindrang. Rund 360.000 Euro hat die Kirchgemeinde bisher für die Sanierungsschritte ausgegeben. Unterstützung kam von privaten Spenderinnen und Spendern ebenso wie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Landesamt für Denkmalpflege und der Landeskirche. „Was Sie hier geleistet haben, ist wirklich bemerkenswert“, lobte Landrat Marko Wolfram die gemeinsamen Anstrengungen.
Mit den Mitteln des Landkreises sollen nun drei Gefache an der Nordseite des Kirchenschiffs gesichert werden. Auf rund 80.000 Euro belaufen sich die Kostenschätzungen. Davon werden 25.000 Euro durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, 15.000 Euro durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 20.000 Euro durch den Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld, 10.000 Euro durch die Stiftung KiBa, 1.000 Euro durch den Förderverein Katharinenkirche e.V. und 3.000 Euro von der Stadt Schwarzatal gefördert. Der Eigenanteil der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Mellenbach-Glasbach liegt bei 1.678,39 Euro. Die Gesamtfinanzierung wird durch die Bereitstellung von kreiseigenen Mitteln in der Höhe von 5.000 Euro gedeckt.
Der Landkreis fördert auf Beschluss des Ausschusses für Bau und Vergabe in diesem Jahr drei Denkmalschutzprojekte. Die Stadt Saalfeld erhält einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro für einen dreidimensionalen Scan des Heitmannschen Hauses in der Köditzgasse. Der ehemalige Handelshof von 1600 ist stark geschädigt und sanierungsbedürftig. Mit dem Scan wird ein genaues Schadensbild ermittelt und dokumentiert und eine exakte digitale Kopie des Gebäudes geschaffen. Diese kann als Grundlage weiterer Arbeiten genutzt werden.
Die Kirchgemeinde Unterloquitz-Oberloquitz erhält für die Sanierung von Altarbildern in der Kirche Laasen einen Zuschuss in Höhe von 3.000 Euro. Die spätbarocken Bilder mit einer Darstellung der Taufe Jesu und des Abendmahles aus dem Jahr 1791 sind altersbedingt von Farbabplatzungen und einem Verlust der Farbigkeit betroffen. Um die bestehenden Schäden zu beheben und um weiteren Schäden vorzubeugen, ist für die Konservierung eine Gesamtfinanzierung von 5.500 Euro notwendig.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt