Paulinzella. Das Ausstellungsjahr 2024 im Museumsverbund Thüringer Landesmuseum Heidecksburg verspricht Überraschungen und einen neuen Blick auf Altes. Am Freitag, 26. Januar, stellten Direktorin Sabrina Lüderitz, ihre Stellvertreterin Dr. Sandy Reinhard, Lars Krauße, Kustode in Schwarzburg, Isabel Schamberger, Kustodin im Friedrich-Fröbel-Museum Bad Blankenburg und wissenschaftliche Mitarbeiter Jeanette Lauterbach ihre Projekte im Amtshaus Paulinzella vor. Dort wird am 19. März eine Sonderausstellung eröffnet und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ThüringenForst fortgesetzt.
Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich widmet sich die Sonderausstellung „Verfall und Sehnsucht“ der Romantik der Ruinen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden Ruinen von Schlössern und Burgen vor allem als Rohstofflieferant für Baumaterial betrachtet. In der Romantik wandelt sich die Wahrnehmung, Ruinen wurden als Bestandteil der Landschaft in Bildern stilisiert. Die Sonderausstellung (bis 31. Oktober 2024) nimmt insbesondere die Klosterruine Paulinzella in den Blick. Im Laufe des Jahres sind zudem mehrere Veranstaltungen gemeinsam mit ThüringenForst geplant, darunter am 21. März die Pflanzung von 550 Weißtannen – eine für jedes Jahr seit dem Bau des Amtshauses.
Den Bogen von der Natur zum Reformpädagogen Friedrich Fröbel schlägt die Ausstellung „Natur pur! Formen und Farbenspiele in Gefieder und Gestein“, die am 7. März im Fröbelmuseum eröffnet wird. Für Fröbel war die Beschäftigung mit der Natur sehr wichtig. Er wollte bei Kindern ein Interesse für ihre Umgebung wecken und damit ein Verständnis für die Schutzbedürftigkeit entwickeln. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Fachgruppe Ornithologie und Artenschutz und der Fachgruppe Geologie im Kulturbund erarbeitet.
Im Mai (3.5. bis 1.12. Kaisersaal) wird auf Schloss Schwarzburg die Sonderausstellung „Zinn – geschmolzene Geschichte“ gezeigt. Bezug zum Ausstellungsort gibt es durch eine Sammlung von 15 Zinnfiguren mit schwarzburgischer Infanterie als Teil der napoleonischen Rheinbundarmee. Erstmals wird eine Auswahl aus der Sammlung von rund 150 Gussformen aus Schiefer gezeigt, die um 1850 entstanden sind.
Vom 16. Juni an wird die Heidecksburg, zumindest auf Fotocollagen, zum Zuckerschloss. Der Fotokünstler Jan von Holleben bringt seine Fotoarbeiten in die Barockräume der Heidecksburg ein und setzt diese mit Porzellanen aus der Sammlung in Beziehung. Hollebens fotografische Illustrationen ergänzen die historischen Räume mit Alltagsgegenständen und Süßigkeiten und ermöglichen so eine magische Reise vom Heute in die Vergangenheit.
Eine interaktive Ausstellung zum Mitmachen und Ausprobieren eröffnet das Fröbelmuseum am 22. November unter dem Titel „FRIDLIN Holzspielzeug. Spielen und Staunen“. Die Sonderausstellung bietet Familien mit Kindern, Pädagogen, Kindergärten und allen jung Gebliebenen die Möglichkeit, die Ausstellungsstücke auszuprobieren und zu bespielen. Sie läuft bis Ende Oktober 2025.
Den Abschluss des Jahresprogramms bildet die Sonderausstellung „Ein Rudolstädter Stadtteil im Wandel der Zeit“ (29. November bis 28. Februar 2025). Die Weihnachtsausstellung beschäftigt sich mit dem Ankerwerk und den dazugehörigen Gebäuden und der Veränderung des Stadtteils über einen Zeitraum von 100 Jahren anhand von historischen Aufnahmen aus Privatbesitz. Ergänzt wird die Präsentation durch Objekte und Werbeartikel der Firma Friedrich Adolf Richter und die beliebten Ankerbausteine.
Fortgesetzt wird das mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Projekt HEIdigital zur Digitalisierung der Sammlungen des Naturhistorischen Museums. Das Museum ist vorübergehend geschlossen, da die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten eine Schadensanalyse am Gebäude durchgeführt hat. Es soll im April mit einigen Neuerungen wieder öffnen. Zudem erlaubt die gläserne Digitalisierungswerkstatt einen Einblick in das Projekt und die Arbeit der Wissenschaftler.
Zwei der markantesten Ausstellungsstücke aus den Sammlungen des Landesmuseums sind oder gehen auf Tournee. Das Gemälde „Morgennebel im Gebirge“ von Caspar David Friedrich wird dieses Jahr in Hamburg (Kunsthalle bis 1. April), Berlin (Alte Nationalgalerie, 19.4. bis 4.8.) und Dresden (Albertinum, 24.8. bis 5.1.2025) ausgestellt, bevor es 2025 nach New York geht. Von April bis Januar 2025 wird der Harnischkragen Gustav II. Adolf von Schweden vom Fürstlichen Zeughaus Schwarzburg in der Ausstellung „Bellum + Artes“ im Haus der europäischen Geschichte in Brüssel gezeigt. Während der Ausleihe soll eine Replik das kostbare Objekt im Zeughaus ersetzen.
Noch bis zum 28. April läuft auf der Heidecksburg die Sonderausstellung „typisch.höfisch.göttlich.köstlich. Thüringer Porzellane der ahlers collection“. Die Begleitpublikation mit besonders farbenfrohen Exponaten ist gerade erschienen.
Mehr über Ausstellungen und Veranstaltungen in den Häusern des Museumsverbundes Thüringer Landesmuseum Heidecksburg finden Sie unter www.heidecksburg.de
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt