Saalfeld. Am Donnerstag der vergangenen Woche, 7. Juli, besuchte Landrat Marko Wolfram zusammen mit dem Saalfelder Bürgermeister Dr. Steffen Kania die „Dr. Ebel Fachklinik Bergfried Saalfeld“. Geschäftsführer Hans-Christian Ebel, Medinische Leiterin Beate Görzel und Klinikleiter Frank Günter stellten die Einrichtung vor.
Mit 185 Betten im Rehabereich und 30 Betten im 2021 eröffneten Fachkrankenhaus für Depression hat sich die Klinik auf Psychotherapie und Psychosomatik spezialisiert. Rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Versorgung der Patienten und Rehabilitanden in dem markanten Klinikbau, der 1994 eröffnet wurde. Ursprünglich als Diabetes-Klinik gestartet, erfolgte 2009 der Übergang zur Psychosomatik, erklärt Ebel. Inzwischen sind zahlreiche Behandlungsprogramme entstanden, um auf aktuelle Anforderungen zu reagieren. „Wir haben Programme für Angst, bei Mobbing, Burn-Out, Adipositas und ein spezielles Männerprogramm“, sagt Görzel. Sie selbst leitet die relativ neue Post-Covid-Gruppe.
Wert legt die Klinik, möglichst viele die Bedürfnisse der Patienten und Rehabilitanden zu berücksichtigen. Das Gebäude mit überwiegend geräumigen Einzelzimmern mit eigener Nasszelle und Balkon bietet dabei schon gute Voraussetzungen. Schwimmbad, Sauna und Sporthalle im Untergeschoss sind für Therapie und Freizeit bedeutend. Als Alleinstellungsmerkmal versteht die Leitung auch die Aufnahme von Patienten mit Begleittier. In 17 Zimmern können sie den eigenen Hund oder Katze mitbringen, ein Angebot, das bei bis zu achtwöchiger Rehadauer gefragt ist. „Bei einem Therapieplatz mit Hund besteht mindestens ein dreiviertel Jahr Wartezeit“, sagt Günter.
Die Corona-Pandemie mit strengen Hygieneregeln, täglichen Tests und der Einschränkung von Angeboten hat Mitarbeitern wie Beschäftigten viel abverlangt. „So eine anstrengende Zeit gab es noch nie“, so die Medizinische Leiterin. Görzel und Günter loben dabei die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt. „Hier wurde mit Augenmaß gearbeitet“, sagt Günter. Bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht kündigte Landrat Wolfram an, dass zunächst die gemeldeten Mitarbeiter, die keinen Immunitätsnachweis erbracht haben, angehört werden. Im Landkreis sind das überdurchschnittlich viele, während die Impfquote unterdurchschnittlich ist. Bei der Ebel-Klinikgruppe mit bundesweiten Standorten weist Saalfeld mit 70 Prozent den niedrigsten Wert auf.
Als Thüringer Besonderheit nennt Ebel auch die schleppende Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Mehrere Monate würde das Verfahren beim Landesverwaltungsamt dauern, in Bayern nur wenige Wochen. „Dann sind die Fachkräfte ganz schnell weg. Personalvermittler machen einen Bogen um Thüringen“, so die Erfahrung von Klinikleiter Günter. Mit der Kritik rennen Günter und Ebel bei Landrat Wolfram und Bürgermeister Dr. Kania offene Türen ein. „Wir müssen da weiter dran arbeiten, das können wir uns angesichts der demographischen Entwicklung nicht leisten“, ist Wolfram überzeugt.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt
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